Erweiterung, Umgestaltung und energetische
Sanierung eines 50er-Jahre-Hauses
79117 Freiburg
Fertigstellung: 2013
Entwurf / Planung:
Prof. Günter Pfeifer
Talstraße 1a
79102 Freiburg
Team:
Anna Damm
Markus Hug
Objektüberwachung:
Dipl.-Ing. Markus Maier, 79285 Ebringen
Tragwerksplanung:
Dipl.-Ing. Walter Kienzler, 79114 Freiburg
Energiekonzept:
Balck+Partner, 69117 Heidelberg
Dipl.-Ing. Gerhard Kuder
Haustechnik:
Ingenieurbüro Karl Rösch, 64625 Bensheim
Fotos: Claudius Pfeifer, Berlin
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Das alte Haus aus den 50er Jahren mit den energetischen Standards
dieser Zeit wird mit einem Anbau ergänzt. Die Siedlungsstruktur
des Gebietes besteht aus schlanken zweigeschossigen Doppelhäusern
mit gemeinsamem Walmdach. Der Anbau muss sich deshalb in einer
eigenen Form so konstituieren, dass das Eigenständige die
bestehende Form abbildet. Das Zwischendach von Anbau und Altbau
spielt eine besondere Rolle; das Einheitliche zeichnet sich durch
die Materialität der Fassade und des Zwischendaches ab. Im Grundriss-
gefüge wird die Trennung von Alt und Neu mit einem Treppenhaus
geformt, das sich als Fuge auf der Straßenseite des Gesamtgebäudes
abzeichnet. Mit den beiden getrennten Eingängen wird auch klar, dass
hier zwei Parteien wohnen; ein Umstand, der wegen der Bewohner -
Eltern, Kinder und Enkel - das klassische Mehrgenerationen-Haus
geschaffen hat. Das Energiekonzept beruht auf einem hydrostatischen
Konzept der kommunizierenden Röhren. Der Neubau ist vollständig in
ein Luftkollektorkleid aus Polycarbonatplatten gehüllt, das die solar
erwärmte Luft sammelt und über eine Wärmerückgewinnung mit
Zuluftleitungen ins alte und neue Haus leitet. Als Material dienen
Polycarbonatplatten mit einem U-Wert von 1,1 W /m2K, montiert auf
einer doppelten hölzernen Lattung vor den 24 cm starken Speicher-
wänden aus Porenbeton. Für die Dachkonstruktion wurde das gleiche
System verwendet. Dort wurde die Zweischaligkeit mittels einer
inneren und äußeren Schicht Polycarbonatplatten hergestellt. Im
Luftzwischenraum befinden sich bewegliche Jalousien, die in diesem
Fall als Sonnenschutz zur Vermeidung von Überwärmung dienen.
Wetter- und temperaturgesteuerte Lüftungsklappen ergänzen dieses
Konzept. Die gewonnenen Energien des Solareintrags und der
Prozessenergien im Haus werden zurück in die Fassade geleitet
und über die Technik der Wärmerückgewinnung weiter genutzt.
Der Heizenergiebedarf liegt nach der Simulation bei 34 kWh/m2a
für das gesamte Haus einschließlich des Altbaus, somit ca. 50 %
unter dem Wert der ENEV für Neubauten.
Der Primärenergiebedarf liegt bei ca. 60 kWh/m2a.
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